Neue Mitte Passau

Neue Mitte Passau

Neue Mitte Passau

Ort

Passau

Jahr

2008–2012

Fläche

64.250 qm

Status

Abgeschlossen

Auftraggeber

Stadt Passau, Real Treuhand Projekt- und Bauträger GmbH, Kapfinger-Gruppe

Nutzung

Kerngebiet. Kino, Handel, Dienstleistung, Gastronomie, Tiefgarage und Platzgestaltung

Die historische Altstadt von Passau ist ein einmaliges Weltkulturerbe. Viele Jahre wurde hier über eine adäquate Lösung für den städtebaulichen Missstand um den Kleinen Exerzierplatz und die marode Nibelungenhalle diskutiert. Dieses ca. 8,2 ha große Areal in bester Innenstadtlage erwarb ein Investor von der Stadt, um dort den unschönen Schandfleck aus dem Stadtgefüge zu entfernen und neue Nutzungen anzusiedeln.

Neue Mitte Passau
Neue Mitte Passau

Die Leitidee von Kehrbaum Architekten für die „Neue Mitte Passau“ war, den bestehenden Klostergarten und die Altstadt-Fußgängerzone mit einem neuen Erlebniskaufhaus, Büroflächen, kulturellen Einrichtungen, Kinosälen und dem Zentralen Omnibusbahnhof zu verbinden. Die Entwurfsplanung sah die Erweiterung dieser Fläche, ein neu zu gestaltendes Forum, ein Dienstleistungsgebäude sowie ein Zentrum mit Rooftop-Restaurant im 10. Stockwerk neben dem Marktplatz vor. Im Untergeschoss waren Einzelhandelsflächen geplant, darüber großzügige Räume zur kulturellen Nutzung. Im Basement sollten ein Multiplex-Kino mit sieben Sälen sowie eine Parkfläche realisiert werden. Um der notorischen Parkplatznot in Passau entgegenzuwirken, wurden zwei unterirdische und sieben offene Parkebenen mit ca. 1.000 Stellplätzen vorgesehen. Zudem sollte ein großer Teil des Grundstücks den Klostergarten umfassen.

»Mehr als 2.300 Parkplätze
in Tiefgaragen oder hochmodernen
Parkhäusern lösen das Parkplatz-
Problem in Passau.«

Neue Mitte Passau

Die Stadt Passau folgte den Grundgedanken von Kehrbaum Architekten und war angetan von der Idee der „Stadtreparatur“ – forderte jedoch einen Architektenwettbewerb. Der erste Preisträger übernahm die Ideen von Kehrbaum Architekten, präzisierte Form und Höhenentwicklung und gab Anstöße für Fassaden. Auf dieser Basis entstand ein Bebauungsplan, der nicht nur dieses Quartier, sondern weitere Stadtbausteine mit schlussendlich ca. 23.000 qm umfasste. Dazu gehörten der zentrale Busumsteigeplatz, das EZE-Center, die Querung der Ludwigstraße, die Nibelungenpassage sowie die angrenzenden Straßen und Wege. Diese Mammut-Aufgabe stellte die Politik aber auch die Passauer Bürger vor große Herausforderungen. Ein Bürgerbegehren machte schließlich deutlich, dass die Mehrheit der Bürger den eingeschlagenen Weg befürwortete. Sämtliche Planungen fanden dabei in engster Abstimmung mit dem LFD, dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und sogar mit der Europäischen Denkmalschutzbehörde statt.

»Sieben Kinos in einem
Komplex und der längste
Fußgängerübergang
Deutschlands vermitteln
großstädtisches Flair.«

Neue Mitte Passau
Neue Mitte Passau

Neben herausragender Architektur wurde ein Energiekonzept erarbeitet, das auf Fernwärme und den Niedrigenergiestandard abzielte. Die gesamte Neue Mitte Passau wurde als Ergänzung zur historischen Altstadt umgesetzt. Sensibel wurden bestehende Strukturen der Altstadt mit der Neuplanung verbunden und sogar gestärkt. Zudem wurde mit dem längsten Fußgängerübergang Deutschlands (70 m) eine bedarfsorientierte Verbindung zwischen alter und neuer Mitte geschaffen.

Neue Mitte Passau